Um den finanziellen Auswirkungen des Coronavirus entgegenzuwirken hat man sich bei der Lufthansa auf ein Maßnahmenpaket verständigt. Die Lufthansa stoppt außerdem die Zusammenarbeit mit Condor.
Der Coronavirus setzt den internationalen Märkten stark zu und viele Airlines haben ihre Verbindungen nach China ausgesetzt. So auch die Lufthansa Group, die ursprünglich eine Aussetzung aller Verbindungen nach Festlandchina bis zum 9. Februar ansetzte, die mittlerweile bis zum Ende des Winterflugplans am 28. März verlängert wurde.
Die Lufthansa Group bietet regulär pro Woche insgesamt 54 Verbindungen von Deutschland, der Schweiz und Österreich nach China an. Durch die Aussetzung stehen rechnerisch 13 Maschinen der Lufthansa momentan ungenutzt am Boden.
Heute wurde daher auch ein zusätzliches Maßnahmenpaket bekanntgegeben, um den wirtschaftlichen Auswirkungen des Coronavirus zu begegnen.
So werden beispielsweise alle geplanten Neueinstellungen erneut überprüft, ausgesetzt oder auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Alle geplanten Stations- und Flugbegleiter-Lehrgänge ab April 2020 werden nicht mehr durchgeführt. Die Kursteilnehmer der bereits laufenden Lehrgänge werden vorerst nicht in ein Beschäftigungsverhältnis übernommen
In den administrativen Bereichen kürzt die Kernmarke Lufthansa das Projekt-Volumen um 10 Prozent, das Sachkostenbudget um 20 Prozent. Darüber hinaus bietet Lufthansa ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ab sofort unbezahlten Urlaub an.
Lufthansa stoppt Zusammenarbeit mit Condor
Außerdem wird die Lufthansa sämtliche Verträge mit Condor, die früher Teil der Lufthansa Group war, auslaufen lassen. Momentan haben die Lufthansa und Condor einen Zulieferer Vertrag, was bedeutet, dass Passagiere mit der Lufthansa nach Frankfurt fliegen und von dort die Langstreckenjets der Condor nutzen.
Allerdings steht man sich damit ein Stück weit selber im Weg, da ja auch die Eurowings zur Lufthansa Group gehört und sich weder durch ein abweichendes Streckennetz auszeichnet, noch eine andere Preisstruktur anbietet. Bisher ist die Langstrecke der Eurowings nicht profitabel, weshalb man im Laufe des Jahres Umstrukturierungen geplant hat(te), wie beispielsweise einen neuen Markennamen.
Wenn es keine Bedenken von Brüssel gibt, wird Condor im April von der Flughafengesellschaft PGL (Eigentümer von LOT) übernommen, wodurch PGL der zweitgrößte Player im deutschen Markt wäre. Konkurrenz hat der Lufthansa allerdings noch nie geschmeckt, weshalb es keine Überraschung ist, dass man hier nach einem Ausweg sucht.
„Wir werden nicht sofort alle Verträge mit Condor kündigen. Schließlich sind das auch unsere Kunden, die wir nicht alleinlassen dürfen und wollen. Aber wenn Verträge auslaufen, dann laufen sie aus“, so Lufthansa-Vorstand Harry Hohmeister gegenüber dem Handelsblatt.
Geschickt formuliert bedeutet dass im Endeffekt allerdings, dass niemand so richtig weiß, wann die Zusammenarbeit gestoppt wird. Und das wiederum wird Kunden abschrecken, mit der Condor zu fliegen. Da bereits einige Passagiere weniger in einem Flugzeug wegen der extrem dünnen Margen ausreichen können, eine Strecke unprofitabel zu machen, hat die Lufthansa hier wirtschaftlich gesehen schlau gehandelt, menschlich gesehen allerdings wie immer so, wie man es von der Lufthansa erwartet.
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