Lufthansa ReNew: Weniger Flugzeuge und 22.000 Mitarbeiter zu viel

Lufthansa ReNew
Quelle: Lufthansa

Lufthansa ReNew – Ab Oktober fliegt rund die Hälfte der rund 750 Lufthansa Group Flugzeuge wieder und bedient ein Streckennetz von rund 40 Prozent des ursprünglich geplanten Flugprogramms. Doch die Kombination aus stark gesunkener Nachfrage, rückerstattungspflichtiger Kredite und mehr als 22.000 Mitarbeitern zu viel, zwingen den Konzern zu einer Restrukturierung.

Dieser Umbau läuft unter dem Namen ReNew. Nachdem die Aktionäre den Stabilisierungsmaßnahmen zugestimmt haben und auch die Regierungen der einzelnen Länder ihre Zusagen gegeben haben, ist die Finanzierung der Gruppe zunächst gesichert. Allerdings sind nachhaltige Kostensenkungen unausweichlich um den Konzern dauerhaft in der Solvenz zu halten.

Das umfassende Restrukturierungsprogramm Lufthansa ReNew ist bis Dezember 2023 angelegt und wird von Dr. Detlef Kayser, Vorstand Airline Resources & Operations Standards, geführt. Im Einzelnen wurden vom Vorstand folgende Beschlüsse gefasst:

  • Nach der Verkleinerung des Vorstands der Deutschen Lufthansa AG werden die Vorstands- und Geschäftsführungsgremien der Tochterunternehmen im Vergleich zu 2019 verkleinert. Im ersten Schritt wurde die Anzahl der Gremienmitglieder bei Lufthansa Cargo AG, LSG Group und Lufthansa Aviation Training um jeweils eine Position verringert. 
  • Im Modul „RePay“ soll die Rückführung der staatlichen Kredite und Einlagen schnellstmöglich erfolgen, um einen weiteren Anstieg der Zinslasten zu vermeiden. 
  • Die Anzahl der Führungskräftestellen wird konzernweit um 20 Prozent reduziert. 
  • Die Administration der Deutschen Lufthansa AG wird um 1.000 Stellen verkleinert. 
  • Die Verselbständigung der Lufthansa Airline in eine eigenständige Gesellschaft wird vorangetrieben. 
  • Die bereits geplante Reduzierung von Teilflotten und die Bündelung von Flugbetrieben wird umgesetzt – inklusive der touristischen Lang- und Kurzstreckenangebote an den Drehkreuzen Frankfurt und München. Allein bei Lufthansa wurden bereits 22 Flugzeuge vorzeitig ausgeflottet, darunter sechs Airbus A380, elf Airbus A320 und fünf Boeing 747-400.
  • Die Finanzplanung bis 2023 sieht die Abnahme von maximal 80 neuen Flugzeugen in die Flotten der Lufthansa Group vor. Damit halbiert sich das Investitionsvolumen in neue Flugzeuge. 

Aufgrund der langfristigen Auswirkungen der Corona-Pandemie, die insbesondere im Luftverkehr gravierend sind, besteht auch in der Zeit nach der Krise ein rechnerischer Personalüberhang von mindestens 22.000 Vollzeitstellen in den Unternehmen der Lufthansa Group. Nahezu alle Airlines weltweit sind derzeit von personellen Überkapazitäten betroffen.

Im Gegensatz zu vielen Wettbewerbern sollen bei Lufthansa weiterhin betriebsbedingte Kündigungen nach Möglichkeit vermieden werden. Dazu sind Vereinbarungen über Krisenpakete mit den Tarif- und Betriebspartnern notwendig. Die Verhandlungen konnten bislang nur mit der Kabinengewerkschaft UFO zum Erfolg geführt werden. 

Bei dem oben stehenden Text handelt es sich um Auszüge aus der offiziellen Pressemitteilung vom 7. Juli.

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