Die krisengebeutelte Airline airberlin ist offiziell insolvent gegangen. Doch als Passagier muss man sich vorerst keine Sorgen machen, denn der Flugverkehr wird aufrecht erhalten, dank eines Kredits des deutschen Staates. Airberlin meldet Insolvenz an… Und was jetzt?
Airberlin meldet Insolvenz an – Was ist passiert?
Auslöser des Insolvenzantrags war eine Absage von Etihad, die deutsche Fluglinie mit weiteren Finanzspritzen zu versorgen. Erst im April hat die arabische Airline 250 Millionen Euro zugeschossen, doch das Alles half nichts. „Leider habe sich das Geschäft von airberlin in einer beispiellosen Geschwindigkeit verschlechtert“, heißt es dazu nur.
Problematisch ist die Rolle Etihads in diesem Drama allerdings schon. Denn Etihad hatte airberlin erst Anfang 2017 die notwendige Unterstützung für die nähere Zukunft zugesichert. Eine Bestandsgarantie über 18 Monate ab dem 28. April 2017 wurde ausgesprochen, aber ganz offensichtlich nicht eingehalten. Das ist grade für die Mitarbeiter von airberlin, die in der Vergangenheit zu extrem vielen Zugeständnissen bereit waren, sehr bitter.
Der Berliner Senat drückt seinerseits sein Bedauern über den Insolvenzantrag aus und verspricht, man werde versuchen, die Arbeitsplätze so weit wie möglich erhalten zu lassen. Erster Schritt in diese Richtung ist ein 150 Millionen Euro Kredit des Deutschen Staates an die Airline, damit diese den regulären Flugbetrieb erst einmal aufrecht erhalten könne.
„Aufgrund der […] insolvenzrechtlichen Regelungen wäre Air
Berlin verpflichtet gewesen, den Flugbetrieb unmittelbar nach Einreichung des
Insolvenzantrags einzustellen. Um die Flugtätigkeit von Air Berlin in dieser
Situation aufrechterhalten zu können, hat die Bundesregierung entschieden
einen Übergangskredit in Höhe von 150 Millionen Euro zu gewähren.“
Diese 150 Millionen Euro sollen bis Ende November den Weiterbetrieb airberlins sichern.
Airberlin meldet Insolvenz an – Wie wird es weitergehen?
Wie genau es weitergeht weiß leider niemand. Klar ist, dass es in Deutschland große Interessensgruppen gibt, die an einem Bestand airberlins interessiert wären. Ganz vorne steht dabei die deutsche Lufthansa.
Man befinde sich bereits „in Verhandlungen über den Erwerb von Teilen der airberlin Gruppe“, teilt das Unternehmen mit. Die Lufthansa unterstützt gemeinsam mit der Bundesregierung die Restrukturierung der maroden Airline. Und dahinter steckt natürlich nicht die reine Freundlichkeit.
Lufthansa hat schon früher Interesse an airberlin verkundet, die Gedanken an eine Übernahme scheiterten aber immer an kartellrechtlichen Bedenken. 35 Flugzeuge von airberlin werden derzeitig von Lufthansa und seinen Töchterfirmen, wie Austrian Airlines, geleased. Und auch die Stellplätze an den Deutschen Flughäfen möchte man natürlich ungern abgeben, vor allem nicht an so hartnäckige Konkurrenten wie die Billigfluglinie Ryanair, die sich bereits auf dem Heimatflughafen Frankfurt Hahn der Lufthansa breit macht.
Konkret heißt es zu der derzeitigen Lage der Verhandlungen:
„Air Berlin befindet sich seit Längerem in Verhandlungen mit anderen Airlines. Die
Verhandlungen von Air Berlin mit Lufthansa und einer weiteren Airline zur
Veräußerung von Unternehmensteilen sind sehr weit fortgeschritten, so dass in
den nächsten Wochen eine Entscheidung durch Lufthansa sowie eine weitere
Airline finalisiert werden kann.“
Ob man hoffen kann, dass airberlin überlebt oder nicht, wird sich in den nächsten Wochen herauskristallisieren. Verschiedene einflussreiche Gruppen sind zwar nicht daran interessiert, die Airline pleite gehen zu lassen, jedoch ist die Frage, ob airberlin sich in Naher Zukunft so weit umstrukturieren könnte, dass sie ein Profit generierendes Unternehmen werden.
Airberlin meldet Insolvenz an – Hier geht es zur offiziellen Pressemitteilung.
Airberlin meldet Insolvenz an – Was passiert mit meinen Meilen?
Diese Frage interessiert dich vermutlich am brennendsten. Allerdings muss ich direkt im Vorhinein sagen, dass ich mich dabei vollständig ins Reich der Spekulation begeben werden. Gucken wir also einige der Möglichen Fälle an.
Fall 1: Etihad übernimmt topbonus
Bereits seit 2012 besitzt Etihad 70% der Anteile an topbonus. Topbonus ist eine eigenständige Firma und daher auch nicht direkt von der Insolvenz von airberlin betroffen. Insofern wäre es möglich, dass sich Etihad topbonus einverleibt. Das hätte vermutlich zur Folge, dass die topbonus Meilen in Etihad Meilen umgewandelt werden und dadurch zwar bei einer anderen Airline gültig sind, aber immerhin nicht verfallen.
Fall 2: Lufthansa kauft airberlin
Eine vollständige Übernahme von airberlin durch die Lufthansa ist nicht möglich, Teile davon können aber durchaus verkauft werden. Und genau darüber verhandeln airberlin und Lufthansa in diesem Moment auch. Sollte Lufthansa den größten Teil von airberlin übernehmen, könnte auch topbonus mit übernommen werden.
Auch hier würden dann die topbonus Meilen wohl in Miles & More Meilen umgewandelt werden.
Fall 3: Etihad fährt topbonus an die Wand
Definitiv die unangenehmste Variante, aber meiner Meinung nach auch die unwahrscheinlichste. Ein plausibler Grund für diese Vorgehensweise von Etihad würde mir allerdings nicht einfallen. Solltest du doch zu den Skeptikern gehören, versuch in den nächsten Wochen deine Meilen einzulösen. Heute und morgen würde ich es allerdings nicht probieren, da die Server schon überlastet und der Prämienshop deshalb auch schon offline ist.
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So verpasst du es beim nächsten Mal wieder nicht, wenn es heißt: „ Airberlin meldet Insolvenz an – Was ist passiert und wie geht es weiter?“
Seit der Meldung über die Insolvenz, ist der Topbonus Shop nicht mehr verfügbar.
Das stimmt. Vielleicht kommt er nochmal zurück, vielleicht aber auch nicht. Das ist schwierig zu beurteilen, weil ja topbonus und der topbonus Shop zu Etihad gehören.