Die Regierung von Barcelona hat am Freitag, dem 21. Juni 2024, angekündigt, dass die Vermietung von Ferienwohnungen bis 2028 verboten wird. Diese Maßnahme, die überraschend drastisch ist, soll den Anstieg der Wohnungskosten bremsen und die Stadt lebenswerter für die Bewohner machen.
Der linke Bürgermeister Barcelonas, Jaume Collboni, erklärte, dass bis November 2028 die Lizenzen für die derzeit 10.101 genehmigten Ferienapartments abgeschafft werden sollen. „Wir stehen vor dem, was wir für das größte Problem Barcelonas halten“, sagte Collboni bei einer Veranstaltung der Stadtregierung.
Collboni betonte, dass die 10.101 Apartments entweder von den Stadtresidenten genutzt oder auf den Markt für Miete oder Verkauf gebracht werden sollen. Die Stadtregierung Barcelonas sicherte zu, ihr strenges Inspektionsregime aufrechtzuerhalten, um mögliche illegale Ferienapartments aufzuspüren, sobald das Verbot in Kraft tritt.
Barcelonas Maßnahmen gegen Ferienwohnungen
In den letzten Jahren wurden in Barcelona keine neuen Ferienapartments zugelassen. Die Stadtregierung hat seit 2016 die Schließung von 9.700 illegalen Ferienapartments angeordnet und etwa 3.500 Apartments wurden zurückgewonnen, um sie als Hauptwohnsitz für die lokalen Bewohner zu nutzen.
Der Boom der Kurzzeitvermietungen in Barcelona, der meistbesuchten spanischen Stadt für ausländische Touristen, hat dazu geführt, dass einige Einwohner sich keine Wohnung mehr leisten können.
Die Mietpreise stiegen in den letzten 10 Jahren um 68% und die Kosten für den Hauskauf um 38%, so Collboni. Besonders für junge Menschen sei der Zugang zu Wohnraum zu einer Frage der sozialen Ungleichheit geworden.
Hotelbranche profitiert, kritische Stimmen werden lauter
Die Hotelbranche wird von dem Verbot profitieren. Zwar hatte eine extrem linke Partei, die Barcelona zwischen 2015 und 2023 regierte, die Eröffnung neuer Hotels in den beliebtesten Vierteln der Stadt verboten, doch Collboni signalisierte, dass er diese Restriktion lockern könnte.
Die Vereinigung der Touristenapartments von Barcelona, APARTUR, kritisiert hingegen die Maßnahme scharf und warnt vor einem Anstieg illegaler Ferienapartments, was zu einer Zunahme von rechtlichen Problemen führen könnte.
Fazit
Barcelona steht vor einer wegweisenden Entscheidung, die das Stadtbild und den Wohnungsmarkt nachhaltig verändern könnte. Während Befürworter die Maßnahme als Schritt zur Bekämpfung der Wohnungsnot und sozialen Ungleichheit loben, sehen Kritiker darin eine Gefahr für den Tourismus und einen Anstieg illegaler Unterkünfte.
Die nächsten Jahre werden zeigen, ob das Verbot seine gewünschten Effekte erzielen kann und wie die Stadt sich auf die Umstellung vorbereiten wird.
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