Im Süden von Sri Lanka, umgeben von dichten Wäldern und kleinen Dörfern, liegt der Mattala Rajapaksa internationale Flughafen – besser bekannt als der „einsamste Flughafen der Welt“. Mit weniger als 10 Passagieren pro Tag hat sich der Flughafen diesen ungewöhnlichen Titel verdient.
Die weitläufige, moderne Anlage steht meist still, was ihm auch den Spitznamen „der stillste Flughafen der Welt“ eingebracht hat. Dieses mehr als 164 Millionen Euro teure Bauwerk ist heute ein Symbol gescheiterter Erwartungen.
Wie wurde der Mattala Rajapaksa Flughafen zum „einsamsten Flughafen der Welt“?
Der Mattala Rajapaksa Flughafen wurde 2013 als Prestigeprojekt des damaligen Präsidenten Mahinda Rajapaksa eröffnet. Mit einem Budget von 164.384.329 Euro (über 164 Millionen Euro) und finanziert durch chinesische Kredite, sollte der Flughafen das abgelegene Hambantota in ein Tourismuszentrum verwandeln.
Ursprünglich war geplant, dass der Flughafen jährlich bis zu eine Million Passagiere abfertigen würde. Doch die Realität sieht anders aus: Die Fluggastzahlen bleiben verschwindend gering.
Die Idee hinter dem Bau war, die Region um Hambantota zu entwickeln und als attraktives Ziel für internationale Touristen, insbesondere aus dem Westen und Asien, zu etablieren. Doch obwohl die Lage des Flughafens viel Potenzial hat, liegt der nächste große Touristenmagnet mehrere Stunden entfernt.
Zudem gibt es nur sehr wenige Flugverbindungen von und nach Mattala. Das Ergebnis: Der Flughafen steht oft leer und nur eine Handvoll Flüge nutzen die teuren Einrichtungen.
Warum scheiterte der Flughafen?
Es gibt mehrere Gründe, warum der Mattala Rajapaksa internationale Flughafen nicht die Erwartungen erfüllen konnte. Ein großer Faktor war die geringe Nachfrage.
Obwohl Sri Lanka ein beliebtes Reiseziel ist, bevorzugen die meisten Touristen Flüge über den viel größeren Bandaranaike International Airport in der Hauptstadt Colombo, der etwa vier Stunden entfernt liegt.
Außerdem blieb der versprochene Ausbau der Infrastruktur in der Umgebung des Flughafens aus, was potenzielle Investoren und Fluggesellschaften abschreckte.
Nach dem Abgang von Mahinda Rajapaksa im Jahr 2015 verlor der Flughafen zusätzlich an politischer Unterstützung. Der neue Präsident konzentrierte sich auf dringendere wirtschaftliche Probleme des Landes, sodass das Mega-Projekt vernachlässigt wurde.
Heutzutage wird der Flughafen kaum genutzt, und die modern ausgerüsteten Frachtterminals dienen jetzt dazu, Reis zu lagern oder als Parkplätze für Flugzeuge, die nicht mehr im Einsatz sind.
Die Zukunft des Mattala Rajapaksa Flughafens
Das Schicksal des Flughafens ist ungewiss. Immer wieder gibt es Berichte darüber, dass Unternehmen aus Indien oder Russland Interesse an einer Übernahme des Flughafens gezeigt haben.
Doch bisher gibt es keine konkreten Pläne, die umgesetzt wurden. Für die wenigen Reisenden, die den Flughafen tatsächlich nutzen, bietet sich eine seltsame, fast unheimliche Atmosphäre: Mehr Personal als Passagiere, lange leere Gänge und ungenutzte Schalter.
Weitere Informationen zum Mattala Rajapaksa internationalen Flughafen findest du hier.
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