Sollten übergewichtige Passagiere extra zahlen oder nicht?

Sollen dicke Passagiere extra zahlen?

Sollten stark übergewichtige Passagiere einen Aufpreis zahlen, um fliegen zu können? Diese Frage wird immer wieder aufgeworfen und dann heftig diskutiert. Es gibt sowohl Gründe, die dafür sprechen würden, wie es Gründe gibt, die dagegen sind. Und eine Meinung zu diesem Thema hat auch jeder.

Reisen mit extra Gewicht: Übergewichtige Passagiere

Ein Grund, warum die Menschen bei dem Thema Übergewichtigkeit in Flugzeugen so leidenschaftlich reagieren ist zum Teil kulturell bedingt. Der Fettleibigkeit wurde der Kampf angesagt, wenngleich es auch Strömungen gibt, die dafür tendieren, dass jeder Mensch so wie er ist gut ist. Wer allerdings beim Check-In mal eben 100€ wegen 2 Kg Übergewicht im Gepäck zahlen muss, der ist sowieso schon gereizt.

Denn warum muss eine Person so viel Geld für ein wenig extra Gewicht zahlen, während ein Passagier mit dem doppelten des eigenen Körpergewichts nicht drauf packen muss? Vor allem, wenn besagte Personen dann auch noch nebeneinander sitzen, ist Stress vorprogrammiert.

Ich erinnere mich an einen Flug von Ägypten nach Deutschland, der so unbequem, eng und vom Pech verfolgt war, dass ich vor lauter Aggressionen trotz Abflugs um 2 Uhr morgens stundenlang kein Auge zu bekommen habe. Das war das einzige Mal, dass ich beim Essen im Flugzeug meine Arme vor meinem Körper halten musste, weil an der Seite kein Platz mehr war. Hätte sich dann noch eine stark übergewichtige Person neben mich gesetzt, ich hätte nicht gewusst was ich machen soll.

Groß und klein im gleichen „Boot“

Diskriminierung

Doch wer wäre an dieser Situation schuld? Die adipöse Person neben mir; Die Fluggesellschaft, die dafür zu sorgen hat, dass ich in meinem „Komfort“ nicht durch andere Personen eingeschränkt werde; Oder vielleicht sogar ich selbst? Denn wenn ich von jemanden anders erwarte, mehr Geld für ein Ticket auszugeben, oder vielleicht direkt 2 zu kaufen, dann könnte ich mir genauso gut auch an die eigene Nase packen.

Allerdings ist das ganze Wohl auch eine Sicherheitsfrage. Denn was passiert, wenn eine übergewichtige Person im Falle einer Gefahrensituation beispielsweise seine Sitznachbarn gefährdet. Zum Beispiel dadurch, dass er nicht aufstehen kann und so den Weg zur Notfalltür blockiert. Ich habe mehrere Kommentare zu diesem Thema gelesen und, auch wenn es selten vorkommt, darf man diesen Faktor nicht einfach außer acht lassen.

Hand in Hand gemeinsam

Die Frage, wen hier die Schuld trifft, ist irrelevant. Denn so richtig Schuld hat daran einfach niemand. Ich hätte das gleiche Platzproblem, wenn sich ein Bodybuilder oder Rugbyspieler neben mich setzt. Es geht eher darum, wie man das vorhandene Problem lösen kann. Und wie löst man alle Probleme auf dieser Welt am besten? Gemeinsam.

XXL im Flugzeug: Wie lösen wir das Problem?

Da wir 3 beteiligte Parteien haben, sollten wir auch am besten von 3 Perspektiven dieses Problem angehen.

Übergewichtige Passagiere – Der Betroffene

Ich bin weit davon entfernt den XXL Reisenden die Schuld zu geben. Starkes Übergewicht kann verschiedene Gründe haben und oft genug kann ein Mensch sich dagegen einfach nicht wehren. Auch wenn es natürlich andere Fälle gibt, sollte dies nicht zu einer allgemeinen Vorverurteilung führen.

Was kann man also als übergewichtige Person machen? Dazu ist mir leider nicht allzu viel eingefallen. Es ist natürlich auch immer eine Frage des Geldes. Wer sich nicht direkt einen XL Sitz leisten kann, der könnte beispielsweise vor Abflug fragen, ob er er einen der Sitze zu einem ermäßigten Preis bekommen kann. Wenn nicht, dann ist wohl einfach die Kommunikation am wichtigsten.

Übergewichtige Passagiere: Nicht abwenden, sondern reden

Auch wenn es schwer ist, hilft es, den Sitznachbarn einfach anzusprechen. Denn bei angenehmer Gesellschaft kann man auch schnell über einen gewissen Platzmangel hinwegsehen.

Die Airline

Die Fluggesellschaften müssen ein Problem erkennen, beurteilen und dann flexibel darauf reagieren können. Das hört sich meiner Meinung nach sogar noch ein gutes Stück schwerer an, als es wirklich ist. Wenn noch Plätze frei sind, dann sollte einem einfach angeboten werden sich umzusetzen zu können. Vielleicht könnte auch einer der XL Sitze ohne Aufpreis vergeben werden, wenn noch Verfügbarkeiten bestehen.

Und wenn keine Plätze verfügbar sind? Das kann natürlich immer mal wieder passieren. Allerdings leben wir in einer Zeit, in der Plätze reduziert, Raum zusammen gestaucht und jeder cm so effizient wie möglich genutzt werden soll. In einer Gesellschaft, in der jedoch ein gewisser Teil der Bevölkerung übergewichtig ist, oder auch einfach nur größer als 1,90cm, reichen vielleicht die alten Standards nicht mehr. Vielleicht ist es an der Zeit, mindestens eine Reihe mit extra Beinfreiheit für größere Menschen, und eine Reihe mit breiteten Sitzen für adipöse Menschen, zu installieren.

Blick im Flugzeug

Tatsächlich gibt es eine ganze Reihe von Fluggesellschaften, bei denen übergewichtige Passagiere einen zweiten Sitzplatz buchen müssen. Beispiele wären hier KLM, Emirates, United Airlines, Easyjet aber auch Lufthansa und airberlin. „Eine Voraussetzung für die Beförderung von übergewichtigen Personen ist, dass die Armlehnen zum Start und zur Landung herunter geklappt werden können. Ist dies nicht möglich, muss ein zusätzlicher Platz erworben werden“, so einmal die Aussage der Pressestelle von airberlin.

Man selber

„Also ich hab damit doch gar nichts zu tun. Was kann ich dafür, dass sich jemand übergewichtiges neben mich sitzt?“ Nichts natürlich. Aber nochmal, das hier ist ja keine Schuldfrage sondern ein Lösungsansatz. Was also kann man tun, um die Reise trotzdem so komfortabel wie möglich zu machen? Um ehrlich zu sein, vermutlich nicht sehr viel.

Auf meinem letzten Flug von NY war ich zwischen 2 relativ fülligen, aber noch längst nicht stark übergewichtigen, Reisenden in der mittleren Reihe auf dem mittleren Platz eingezwängt. Das war natürlich wirklich unangenehm, aber immerhin konnte ich mich gut mit einem meiner beiden Nachbarn unterhalten. Und es ist ja meistens nicht so, dass die Person neben einem nicht auch etwas unangenehm davon berührt ist, dass Platzprobleme vorliegen. Also gilt auch hier: einfach miteinander reden und probieren den Flug so schnell und unterhaltsam wie möglich herumzukriegen.

Ja ich weiß, das ist natürlich keine richtige Lösung, nicht mal eine falsche, wenn man es genau nimmt. Aber es ist vermutlich das Einzige, was man tun kann. Bestimmte Unannehmlichkeiten beim Reisen lassen sich einfach nie ganz ausmerzen.

Mein persönliches Fazit

Aus wirtschaftlicher Sicht kann ich die Policen der Airlines verstehen. Mehr Plätze bedeutet mehr Kunden bedeutet mehr Umsatz, aber bedeutet eben auch niedrigere Kosten für den Konsumenten, also mich. Aus persönlicher Sicht kann ich nachvollziehen, wie unangenehm das Reisen für eine übergewichtige Person sein muss, möchte dort also auch niemanden einen Vorwurf machen.

Stop Complaining

Ich wäre dankbar wenn eine breite Person sich auch einen Sitz setzt, der extra breit ist. Schließlich will ich nicht derjenige sein, der unter den Körpermaßen anderer Menschen leidet. Allerdings erwarte ich auch nicht, dass eine solche Person Unsummen dafür ausgibt. Auf der anderen Seite werden aber doch auch kleine Babys nicht aus den Kabinen gebannt, obwohl auch sie meinen Komfort stark beeinflussen können. Oder Leute, die ständig von hinten gegen meinen Sitz treten. Was liegt in der Hand der Airline und was muss man einfach so hinnehmen, bzw. sich selbst darum kümmern?

Es kommt immer auf die Umstände an. Bucht man einen Billigflieger muss man sich nicht wundern, eingeklemmt in seinem Sitz vor sich hin zu vegetieren. Bucht man allerdings eine der besseren Airlines, kann man auch erwarten, dass ein gewisser Mindestkomfort gewahrt bleibt. Deshalb erwarte ich dann ganz einfach von der Airline, dass sie mein Problem löst oder zumindest mit mir darüber spricht. Nichts ist schlimmer als das Gefühl, allein gelassen zu werden. Deshalb am besten mit allen involvierten Parteien versuchen zu reden und das Problem lösen. Und wenn es nicht gelöst werden kann, dann darf man mit gutem Gewissen stinkig in seinem Sitz eingequetscht dunklen Gedanken nachhängen.

Sollen übergewichtige Passagiere nun extra zur Kasse gebe ten werden? Ja oder Nein? Was sind deine Meinungen dazu, oder warst du noch nie in einer solchen Situation? Ich bin sehr gespannt, Kommentare zu diesem Thema zu lesen.

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