In einer immer umweltbewussteren Welt, in der der Klimawandel zunehmend präsent ist, fragen sich immer mehr Menschen: Ist es überhaupt möglich, umweltbewusst zu fliegen?
In diesem Artikel werfen wir einen genaueren Blick auf die spannende Frage, ob und wie umweltbewusstes Fliegen tatsächlich umsetzbar ist und welche Schritte Reisende ergreifen können, um ihre Reisen nachhaltiger zu gestalten.
Umweltbewusst fliegen: Was ist CO2 Kompensation?
Tap Portugal war im Jahr 2009 das weltweit erste Luftverkehrsunternehmen, das in Zusammenarbeit mit der International Air Transport Association (IATA) ein CO2-Kompensationsprogramm eingeführt hat.
Laut den Angaben auf der Website der portugiesischen Fluggesellschaft können Passagiere freiwillig dazu beitragen, ihre Flugemissionen auszugleichen und somit einen Beitrag zur Umweltverbesserung und Eindämmung der CO2-Auswirkungen zu leisten.
Die Kompensationsbeiträge sind optional und nicht erstattungsfähig, wobei sämtliche Einnahmen an von den Vereinten Nationen zertifizierte Projekte gespendet werden.
Interessierte Passagiere können einfach während des Buchungsvorgangs die Option „Kompensation von CO2-Emissionen“ im Abschnitt „Gesamtwert“ auswählen.
Auch die deutsche Fluggesellschaft Lufthansa engagiert sich in Sachen CO2-Kompensation. In Zusammenarbeit mit der gemeinnützigen Organisation Myclimate bietet sie Fluggästen die Möglichkeit, freiwillige Spenden auf ihrer Website zu leisten, unabhängig von der Flugbuchung.
Der Myclimate Emissionsrechner berücksichtigt aktuelle Verbrauchsdaten der Lufthansa-Flotte und bietet zudem Informationen zu Umweltschutzprojekten von Myclimate.
KLM bietet seinen Passagieren die Möglichkeit, mit Hilfe des Clearing-Services CO2ZERO aktiv zum Klimaschutz beizutragen.
Durch eine geringfügige Spende können Fluggäste CO2-neutral fliegen und in weltweite lokale Projekte investieren, die mit dem „Gold Standard“ des „Global Goals“-Gütesiegels ausgezeichnet sind.
Mit Atmosfair umweltbewusst fliegen
Atmosfair wurde im Jahr 2003 als gemeinsame Initiative des Forums der Reiseveranstalterverbände und der Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch ins Leben gerufen.
Diese Maßnahme wurde angesichts der zunehmenden Belastung des Weltklimas und des rasant wachsenden Luftverkehrs ergriffen, was die globalisierte Gesellschaft vor erhebliche Herausforderungen stellte.
Die Organisation vertritt die Überzeugung, dass nicht nur Fluggesellschaften und Reiseveranstalter, sondern auch individuelle Fluggäste eine Verantwortung tragen.
Der Kerngedanke von Atmosfair besteht darin, die Passagiere zu sensibilisieren und ihnen konkrete Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen, um aktiv einen positiven Beitrag zur Umwelt zu leisten.
Auf der Website von Atmosfair findet man vielfältige Informationen und nützliche Tipps zum Umweltschutz. Zudem steht ein Rechner zur Verfügung, mit dem man den individuellen CO2-Ausstoß eines Fluges berechnen kann.
Im Rechner werden Angaben wie der Abflugflughafen, Zielflughafen, Sitzklasse, Flugart, Flugzeugtyp und Anzahl der Flüge eingegeben. Daraufhin werden die CO2-Emissionen sowie der entsprechende Spendebetrag ermittelt.
Beiträge zur CO2-Kompensation werden gezielt eingesetzt, um erneuerbare Energiequellen in Ländern zu fördern, in denen sie knapp sind, insbesondere in Entwicklungsländern.
Dies trägt dazu bei, die CO2-Emissionen aus fossilen Brennstoffen zu reduzieren und ermöglicht den Einheimischen den Zugang zu sauberer und kontinuierlich verfügbarer Energie.
Dennoch ist es unbestreitbar, dass die Entscheidung, auf einen Flug zu verzichten, einen noch positiveren Effekt auf die Umwelt hat als die Kompensation.
Ein Hin- und Rückflug von Berlin nach Palma de Mallorca verursacht beispielsweise pro Person eine CO2-Emission von 588 kg, was mehr als einem Drittel der jährlichen Pro-Kopf-Emission in Indien (1.600 kg) entspricht und über 25 % der Emissionen eines durchschnittlichen Mittelklassewagens pro Jahr (12.000 km) übersteigt.
Das sogenannte „klimaverträgliche Jahresbudget“ liegt übrigens bei 2.300 kg pro Person.
Wie kann ich, ausser beim Fliegen meine CO2 Emissionen, noch reduzieren?
Auf jeden Fall solltest du öfter die Bahn nutzen, um die schönen Ecken Deutschlands und Europas zu bereisen, anstatt immer in die weite Ferne nach Asien, Südamerika oder in die Südsee zu fliegen.
Doch darüber hinaus gibt es noch weitere Möglichkeiten, wie du deinen Beitrag zum Klimaschutz leisten kannst.
Auf ihrer Webseite gibt Greenpeace zehn praktische Tipps, wie du dazu beitragen kannst, die CO2-Emissionen zu reduzieren.
Hier sind zehn Energiespartipps von Greenpeace, die sich positiv auf das Klima auswirken können:
- STROM VON EINEM UNABHÄNGIGEN ÖKO-ANBIETER BEZIEHEN: Der Wechsel gestaltet sich unkompliziert und hat eine erhebliche positive Auswirkung auf das Klima. Ein durchschnittlicher Haushalt mit drei bis vier Personen kann durch diesen Schritt bis zu 1,9 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen.
- MIT DEM FAHRRAD, BUS ODER DER BAHN ZUR ARBEIT FAHREN: Wenn du täglich etwa 20 Kilometer zur Arbeit zurücklegst, kannst du bei einem durchschnittlichen PKW-Verbrauch von acht Litern pro 100 Kilometer ungefähr 640 Kilogramm CO2 im Jahr einsparen.
- BEWUSSTER FLEISCHKONSUM: Eine ausgewogene und fleischreduzierte Ernährung (oder sogar eine vegetarische Lebensweise) kann das Weltklima um rund 400 Kilogramm CO2 im Jahr entlasten.
- KURZSTRECKENFLÜGE VERMEIDEN: Ein einzelner Hin- und Rückflug von Hamburg nach München führt zu einer CO2-Emission von 340 Kilogramm. Obwohl die Bahnfahrt länger dauern kann, ist sie umweltfreundlicher.
- BIOLOGISCHE REGIONALE PRODUKTE BEVORZUGEN: Der Bioanbau erfordert nur etwa die Hälfte der Energiemenge im Vergleich zur konventionellen Landwirtschaft. Lange Transportwege verursachen unnötige Emissionen: 100 Gramm Spargel aus Chile führen allein durch den Transport zu 1,7 Kilogramm CO2-Ausstoß. Während der Spargelzeit aus der eigenen Region sind es nur 60 Gramm.
- HEIZUNG TEMPERIEREN: Niemand muss in der Kälte sitzen! Allerdings senkt bereits eine Reduzierung der Raumtemperatur um ein Grad die CO2-Emissionen eines Haushalts mit vier Personen um etwa 350 Kilogramm pro Jahr. Die nächtliche Absenkung auf 15 bis 16 Grad spart zusätzlich knapp 300 Kilogramm CO2.
- VOLL WASCHEN, NIEDRIGE TEMPERATUR: Die Vorwäsche weglassen und generell nur bei maximal 60 Grad waschen – in Ausnahmefällen bei 95 Grad. Die meisten Kleidungsstücke werden bereits bei 30 bis 40 Grad sauber. Anschließend auf die Wäscheleine statt in den Trockner. Einsparpotenzial: bis zu 330 Kilogramm CO2 pro Person und Jahr.
- ENERGIEEFFIZIENTE GERÄTE VORZIEHEN: Beim Kauf neuer Geräte auf deren Energieeffizienz achten: Das günstigste Gerät ist nicht immer langfristig das kosteneffizienteste. Einsparungen von bis zu 50 Prozent sind möglich!
- STANDBY-MODUS VERMEIDEN: Standby-Schaltungen mögen praktisch sein, da man nicht aufstehen muss, um Fernseher oder Stereoanlage einzuschalten. Jedoch verbrauchen die Geräte in diesem Zustand unnötig viel Energie. Geräte ohne Ausschalter sollten an eine schaltbare Steckerleiste angeschlossen werden. So lassen sich pro Haushalt bis zu 300 Kilogramm CO2 einsparen.
- UMSTIEG AUF LED-BELEUCHTUNG: LED-Leuchtmittel benötigen bis zu 90 Prozent weniger Energie als herkömmliche Glühbirnen. Schätzungen aus Großbritannien besagen, dass der Austausch einer einzigen herkömmlichen Glühbirne gegen eine LED den Betrieb eines (Kohle-)Kraftwerks überflüssig machen kann.
Quelle: greenpeace.de/10 Tipps, was Sie für das Klima tun können
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